Hintergründe zum Polylokalen IngenieurBaukunstMuseum

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Aus der Rede des Ingenieur Baukunst e.V. bei der Enthüllung der Stele an der Müngstener Brücke

Das Ziel des Ingenieur Baukunst Vereins ist es, die Ingenieurbaukunst ins öffentliche Bewusstsein zu tragen aber auch dem eigenen Berufsstand seine kulturelle Verantwortung und seine gestalterischen Möglichkeiten näher zu bringen.

Mit dieser Idee im Hintergrund versucht der Verein ein IngenieurBaukunstMuseum zu verwirklichen. Aber wie soll man die Faszination, die Größe, die Innovationskraft und Erhabenheit und vor allem die großartige Wirkung dieser Bauwerke vor Ort in ein kleines Museum quetschen? Das kann nicht funktionieren.

Für das IngenieurBaukunstMuseum liegt die Lösung in einem Dreh der klassischen Museumsidee: Nicht die Kunstwerke wandern ins Museum, sondern das Museum macht sich auf den Weg zu den Baukunstwerken: Dazu stellt der Verein vor ausgesuchten Bauwerken der Ingenieur Baukunst eine Stele aus 5 cm schlankem vorgespannte Carbonsichtbeton auf. Auf der Stele vor dem Bauwerk erhalten die Passanten die wichtigsten Hinweise zu den Besonderheiten des Bauwerks an dem sie vorübergehen. Außerdem einen QR-Code mit dem Link zur Webseite des Ingenieur Baukunst Museums. Dort findet man weiterführende Informationen zum Bauwerk, Herstellung, Persönlichkeiten, Zeitbezug, Veröffentlichungen aus der Zeit der Herstellung, neuen Forschungsergebnissen und vieles mehr.

Mit der Zeit werden sich im virtuellen Ausstellungsraum der Webseite andere Bauwerke finden, die nach und nach Teil des gedrehten Museumskonzepts werden. Diese laden zu weiteren Erkundungen in der realen Welt ein, mit ganz anderer, aber durchweg inspirierender Baukunst an unterschiedlichen Orten.

Das Ingenieurbaumuseum ist noch klein. Es entsteht gerade. Und das erste prominente Ausstellungsstück ist die Müngstener Brücke, an der Bahnlinie zwischen Solingen und Remscheid. Mit der Enthüllung der Stele als dem Einstiegspunkt in unsere digitale Museumserweiterung feiern wir sozusagen Vernissage.

Nachdem der Verein die Müngstener Brück als Startpunkt für das Museum wählte, ergab sich eine hervorragende Zusammenarbeit mit dem „Förderverein Welterbe Müngstener Brücke“ aus Solingen, der die Bemühungen um den gemeinsamen UNESCO Welterbeantrag für sechs europäische Stahlgroßbrücken im Zeitraum um 1900 trägt. In der Folge entstand die benachbarte zweite Stele zum Welterbeantrag. So erweitert sich das Thema Müngstener Brücke hin zu einer Reminiszenz und Hommage an die grenzüberschreitende, europäische Brückenbaukunst um die Jahrhundertwende.